Stefan Andres
*1906 Trittenheim, Breitwiese im Tal des Dhrönchens
+1970
Mauern in Köpfen, Mauern im Denken waren dem Schriftsteller Stefan Andres ein Gräuel. Er wurde im idyllischen Tal der kleinen Dhron, jenseits der steilen Trittenheimer Moselberge geboren.
Der Dichter und Schriftsteller zählte zu den bekanntesten Autoren der Nachkriegszeit. In seinen zeitkritischen Werken warnte er vor der Verharmlosung der NS-Zeit während des deutschen Wirtschaftswunders, trat in seinen Reden für die Ost-West-Verständigung und Wiedervereinigung Deutschlands energisch ein: "Selbst auf das Risiko hin, dass wir viel von unserem Wohlstand einbüßen...", (1958).
Seine damaligen Forderungen stehen heute im aktuellen Licht und haben in ihrer Problematik nichts eingebüßt. Die frühen Werke des Autors spielen im heimischen Raum. In seinem Roman "Die unsichtbare Mauer" schildert er das Schicksal der Müller im Dhrontal, deren Lebensumstände im Begriff waren, sich durch den Bau der Dhrontalsperre nachhaltig zu ändern.
Im Sommer 2006 ehrte die Gemeinde Trittenheim ihren Schriftsteller zum 100. Geburtstag mit einem großen Fest und stellte ihm zu Ehren im alten Ortskern ein Denkmal auf.